Unsere Ziegen- und Schafrassen im Porträt

Alte schweizer Nutztierrassen sind sehr selten geworden, viele haben wir bereits für immer verloren. Wir sagen daher - Ziegen und Schafe statt Motormäher! Wir wirken diesem Trend entgegen. Unsere Helden der Landschaftspflege sind die Capra Grigia, die Nera Verzasca, die Bündner Strahlenziege, die Stiefelgeiss, das Walliser Landschaf, die Skudde, das Engadinerschaf und das Jakobschaf. Die Stiefelgeiss zählt in der Schweiz gerade noch ca. 600 Tiere.

Unsere vier Ziegen- und vier Schafrassen werden deshalb auch zu den erhaltenswerten Rassen von ProSpecieRara gezählt, ausser dem Jakobschaf. Indem wir diese seltenen Rassen züchten, tragen wir einen Teil für den Fortbestand dieser Rassen bei. Gleichzeitig fördern wir somit die Vielfalt der Schweizer Nutztiere. Genetische Ressourcen der besonderen Eigenschaften alter Rassen werden für die Zukunft bewahrt.

 

NERA VERZASCA
’Die Tiefschwarze aus der Verzasca-Region'

Sie gilt als die widerstandsfähigste aller Ziegen mit grossem Freiheitsdrang. Starke Sonne im Sommer oder hoher Schneefall im Winter, die 'Nera' hält gut durch! Das muss sie, denn am liebsten lebt sie im freiem Weidegang im extremen Gelände in grosser Höhe. Ihr Wesen ist dafür sehr sanft.

  • Herkunft: Tessiner Lokalrasse aus den südlichen Alpentälern

  • Farbe: Schwarz

  • Anzahl (Schweiz): ca. 5000

  • Grösse & Gewicht (weibl./männl.): 80cm/90cm; 60kg/80kg

 
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Der stolze Bock der Capra Grigia. Besonder markant sind die kräftig geschwungenen Hörner.

CAPRA GRIGIA
’Die Graue Bergziege'

Als markantestes Merkmal trägt die 'Capra' kräftige nach hinten gewölbte Hörner. Ihre übrigen Merkmale - eine ausgeprägte Muskulatur, harte Hufe und gute Trittsicherheit - konnten ihr das Überleben sichern. Als die Art bereits fast überall verschwunden war, überlebten einige wenige in hintersten Bergtälern. Die hierzu benötigte Willensstärke kommt bei manch einer auch im Charakter zum Vorschein.

  • Herkunft: Tessin und Graubünden

  • Farbe: Hell- bis dunkelgrau (teilweise weisse Flecken)

  • Anzahl (Schweiz): unbekannt

  • Grösse & Gewicht (weibl./männl.): 70-80cm/75-85cm; 45-55kg/65-80kg

 

BÜNDNER STRAHLENZIEGE
’Die Schöne aus den Bündner Bergen'

Elegant schmückt sich die schwarze-glänzende Strahlenziege mit weissem Maul und Spiegel sowie weissen Stiefeln. Die 'Strahlen' im Gesicht sind ausschlaggebend für ihren Namen. 1994 existierten nur noch rund 383 Ziegen, seither geht’s allerdings stetig bergauf. Dem Hirten gilt sie durch ihre Anhänglichkeit als besonders gute Begleiterin.

  • Herkunft: Kanton Graubünden

  • Farbe: Schwarz-weiss

  • Anzahl (Schweiz): ca. 1300

  • Grösse & Gewicht (weibl./männl.): 75cm/85cm; 55kg/75kg

 
 

STIEFELGEISS
'Die mit Hösli und Mänteli'

Adrett gekleidet mit 'Hösli' und 'Mänteli' ist die Stiefelgeiss mit ihren nur teilweise langen Haaren an Rücken und Hinterteil. Eine zimperliche Städterin ist sie jedoch nicht. Dank ihrer Robustheit und Widerstandsfähigkeit wird sie sehr gerne für die Landschaftspflege eingesetzt. Beinahe ausgestorben, wurde die Rasse in den 1980-ern in letzter Minute von ProSpecieRara gerettet. Glück gehabt!

  • Herkunft: St. Galler Oberland/ Walensee

  • Farbe: Hell- bis dunkelbraun

  • Anzahl (Schweiz): ca. 600

  • Grösse & Gewicht (weibl./männl.): 66-76cm/75-85cm; 35-50kg/60-80kg

 

WALLISER LANDSCHAF
'Le Roux du Valais'

Die schönen geschwungenen Hörner und das rostrote Fell sind die Merkmale dieses genügsamen Schafs. Es frisst auch reifes überständiges Gras, was für die Landschafspflege besonders interessant ist. Es bildet eine gute Ergänzung zu den Ziegen. Dass es ursprünglich aus unserem Kanton stammt und durch ProSpecieRara in den 80er-Jahren kurz vor dem Aussterben gerettet werden konnte, macht es noch sympathischer!

  • Herkunft: Ober- und Mittelwallis

  • Farbe: Rotbraun bis schwarz

  • Anzahl (Schweiz): über 1000

  • Grösse & Gewicht (weibl./männl.): 60-65 cm/65-70 cm, 50-75 kg/60-90 kg

 

SKUDDEN
'Das alte Steppenschaf'

Die kleinen robusten Skudden kommen ursprünglich aus Steppen- und Heidegebieten. Sie wurden nie nach Leistung selektioniert und fressen auch Rinden und Laub. Die Herden haben noch ein wildähnliches Verhalten, werden dem Halter gegenüber zutraulich, sobald sie diesen kennen.

  • Herkunft: Ostpreussen, Litauen

  • Farbe: Weiss, schwarz oder braun

  • Anzahl (Schweiz): unbekannt

  • Grösse & Gewicht (weibl./männl.): 45-50 cm/ 55-60 cm, 25-35 kg/ 35-50 kg

 

JAKOBSCHAF
'Das Schaf aus der Bibel'

Jakob, der Sohn von Isaak und Rebekka sollte das Jakobschaf gezüchtet haben. Das robuste Landschaft kann bis zu sechs Hörner tragen und sind für die extensive Haltung besonders geeignet. Sie fressen auch Rinden und Laub.

  • Herkunft: Syrien / Türkei

  • Farbe: Weiss und braun gefleckt

  • Anzahl (Schweiz): 250

  • Grösse & Gewicht (weibl./männl.): 65-70 cm/ 70-80 cm, 35-60 kg/ 55-85 kg

 

ENGADINERSCHAF
'DIE EntbuschungskünstlerIn'

Die Engadinerschafe sind unbehornt und tragen typische Hängeohren. Sie sind pflegeleicht und trittsicher. Sie schälen sehr gerne die Rinde vom Stamm, und sind deshalb sehr hilfreich bei Entbuschungsarbeiten.

  • Herkunft: Ostalpen / Graubünden

  • Farbe: Braun oder seltener schwarz

  • Anzahl (Schweiz): ca. 10’000

  • Grösse & Gewicht (weibl./männl.): 65-75 cm/ 75-83 cm, 60-85 kg/ 80-125 kg