Aprilschnee, schwerer Schnee...

Die Schneemenge überraschte an diesem Morgen im April 2025 alle, sogar die Schulen blieben geschlossen.

Für Faunus waren die ersten beiden Tage mit dringenden Arbeiten zur Versorgung der Tiere ausgefüllt. Sie zählen, ihren Gesundheitszustand überprüfen, Ausbrecher einfangen, sie füttern und tränken und dann die Zäune reparieren.

Anschliessend mussten unsere Teams mehrere Monate lang hart arbeiten, um die Weiden wieder instand zu stellen. Kilometerlange Wege mussten neu angelegt werden... Das gesamte Holz, das quer über die Wege lag, musste zersägt, entfernt und aufgeschichtet werden. Die festen Zaunpfähle mussten ersetzt werden. Die Drähte mussten entwirrt werden. usw.

Die finanziellen Verluste sind erheblich, aber wir sind sehr stolz auf das gesamte Team und darauf, was es trotz der Schwierigkeiten erreicht hat!

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La quantité de neige a surpris tout le monde ce matin d'avril 2025, même les écoles ont été fermées.

Pour Faunus, les deux premiers jours ont été remplis de travaux urgents qui visaient à s'occuper des animaux. Les compter, vérifier leur état de santé, rattraper les fuyards, les nourrir et les abreuver, puis réparer les clôtures.

Ensuite, pendant plusieurs mois, nos équipes ont dû travailler d'arrache-pied pour remettre en état les pâturages. Des kilomètres de tracés étaient à refaire... Tronçonner, scier, débarrasser, entasser tout le bois tombé en travers des chemins. Remplacer les piquets de clôtures fixes. Démêler les fils.

Les pertes financières sont conséquentes, mais on est très fier de toute l'équipe et de ce qu'elle a pu accomplir malgré les difficultés!

Waldrandweide

Eine gezielte Förderung der Biodiversität durch Beweidung ist nicht immer selbstverständlich. Wir versuchen, uns auf die neusten Erkenntnisse der Wissenschaft regelmässig zu informieren, um unsere Praxis laufend anzupassen.

Ein neues Projekt von Agroscope werden wir mit viel Interesse folgen: “extensive Waldrandweide”! Das Projekt ist in der Pilotphase und Resultate werden gegen 2032 erwartet.

Das Waldrandweide-Projekt von Agroscope verfolgt das Ziel, eine nachhaltige und effiziente Beweidung entlang von Waldrändern zu fördern. Diese spezielle Art der Weidehaltung hat viele ökologische Vorteile, sowohl für die Biodiversität als auch für die Landschaftspflege. Insgesamt zielt das Waldrandweide-Projekt darauf ab, eine harmonische Koexistenz zwischen Landwirtschaft und Naturschutz zu schaffen, indem die Vorteile der Weidetierhaltung mit den ökologischen Bedürfnissen der Waldränder in Einklang gebracht werden.

In der Zwischenzeit darf Faunus diesen Waldrand weiter beweiden. Die forstlichen Arbeiten wurden durch die Forst Region Leuk ausgeführt: gezielte Ausholzung auf ca. 30 m und Bildung von Holzhaufen. Der Unterhalt ist jetzt durch unsere Ziegen und Schafen gesichert!

Widderchen

Sie sind da!

Gelbkronwicke-Widderchen (Zygaena fausta) auf einer Flockenblume in Begleitung von einer eleganten Wanze.

Diese kleinen fliegenden Juwelen sind vor allem im August anzutreffen. Und wir freuen uns ganz besonders, dass wir sie dieses Jahr auf einer der Flächen beobachten konnten, die seit sieben Jahren von unseren Ziegen beweidet wird.

Und das aus gutem Grund: Das Gelbkronwicken-Widderchen (Zygaena fausta) heisst auf Französisch "Zygène de la petite coronille", wie eine seltene Pflanze, die dank Waldauslichtungen gefördert wird. Ohne Ziegenbeweidung werden diese Flächen sehr schnell wieder von Bäumen besiedelt, die innerhalb weniger Jahrzehnte ein Kronendach bilden, das für viele Arten zu dunkel ist. Durch die Beweidung gelangt viel Licht auf den Boden und die typische Flora kann sich dort halten und entwickeln. Die Kleine Kronwicke (Coronilla minima) und ihre Widderchen finden hier ideale Bedingungen, um sich zu entfalten!

Aber nicht nur das: Eine grosse Anzahl seltener und weniger seltener Arten begleitet sie.

Die kleine Kronwicke kommt in der SChweiz nur im Mittelwallis vor. Sie blüht in Mai. Das Gelbkronwicken-Widderchen legt seine Eier auf die ledrigen Blätter und die Raupen fressen sie!

Und für diejenigen, die sich Sorgen um den „normalen“ Wald, seine Bäume und seine Waldarten machen, können beruhigt sein: Es gibt ihn noch, rundherum!

Wir suchen Dich!

Gesucht Mitarbeiterin / Mitarbeiter in Naturschutzprojekt 60-100%

Landwirtschaftliche Mitarbeiterin / Mitarbeiter

FAUNUS ist ein gemeinnütziger Verein mit dem Ziel die Biodiversität zu fördern und pflegt wertvolle Naturflächen mit Beweidung durch ProSpecieRara Rassen (Bio zertifiziert) und motormanuellen Arbeiten. Die Arbeit ist vorwiegend draussen in wunderschönen Naturlandschaften.

Wir suchen ab sofort oder nach Vereinbarung eine motivierte und selbstständige Mitarbeiterin/Mitarbeiter

Tätigkeiten

Vielfältige Pflegearbeiten in Naturschutzflächen, Förderung seltener Arten, Entbuschungen, pestizidfreie Neophytenbekämpfung, Baumpflege

Betreuung unserer Tiere (Ziegen, Schafe, Mangalitzas)

Zaunbau und Unterhalt

Vielseitige und abwechslungsreiche Tätigkeit

Depotstandort Turtmann, Arbeitsorte vorwiegend im Oberwallis, teilweise Unterwallis

Arbeit in einem engagierten, kleinen Team

Leitung von Gruppen und Arbeitseinsätzen mit Freiwilligen

Ganzjahresstelle

Teilzeitanstellung möglich

Anforderungen

Deutschkenntnisse

Körperliche Arbeit auch in Hanglagen

Selbständige und ordentliche Arbeitsweise

Autopermis,

Anhängerpermis BE bis 3.5to oder Bereitschaft zu erlangen

Freude an ProSpecieRara Tieren und der Natur

Unregelmässige Arbeitszeiten, auch am Wochenende

Unsere Internetseite gibt einen Einblick in unsere Tätigkeiten www.faunus.ch

Interessiert sie diese einzigartige Chance in der Natur zu arbeiten, wo andere Erholung suchen und Ferien machen?

Haben sie Fragen? 079 205 38 37

Wir freuen uns auf ihre online Bewerbung info at faunus.ch

Förderverein FAUNUS, Balmergasse 4, 3946 Turtmann

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Heckenpflege

Im Winter haben wir den Auftrag bekommen, einige Hecken in der Ebene zu pflegen.

Unsere Mitarbeiter schneiden Weiden mit einer bestimmten Methode, damit sie künftig schöne grosse Kopfweiden werden. Die Kopfweiden sind wertvolle Bäume, welche eine grosse Vielfalt an Lebewesen behebergen können: Pilze, Insekten, Vögel, Fledermäuse, …).

Sie räumen die Äste und bilden Haufen: die Vegetation bleibt magerer und die Haufen sind gute Verstecke für Kleintiere (Igel, Wiesel, Erdkröte, …).

Die Schafe beweiden die Hecke und die Grasstreifen. Sie fressen das Altgras, was Licht für die Blumen und Orchideen bedeutet. Ihre sanfte Weise ist schonender für die Eidechsen, Igel und Heuschrecken, welche nicht vermäht werden!


Winterweide

Ein Teil der Herde ist jetzt eingestallt. Die anderen Tiere freuen sich bestimmt auf die Wintersonnwende und kommen dank dichtem Flies auch mit tiefen Temperaturen zurecht.

Herbstweide

Der Herbst war aussergewöhnlich mild und unsere Ziegen weiden immer noch draussen. Die genügsamen und zähen ProSpecieRara-Rassen kommen gut mit den kühleren Nächten zurecht.

Zustand der Vogelwelt: traurige Zahlen und Zeichen der Hoffnung

Die neue Auflage der wissenschaftlichen Studie “State of the World’s Birds 2022” von Birdlife International zeichnet ein trauriges Bild: die Zahl der Vögel geht weltweit stark und rapide zurück. Birdlife Schweiz hat die Studie zusammengefasst.

Die Vögel sind eine sehr gut untersuchte Tierart und liefern wertvolle Hinweise zum Stand der Biodiversität. Weltweit sind 12% der Vogelarten auf der globalen Roten Liste. In der Schweiz ist die Situation noch dramatischer: 40% der Brutvogel-Arten der Schweiz stehen auf der schweizerischen Roten Liste!

Es besteht dringender Handlungsbedarf, um gegen das Artensteben anzukämpfen. Die Studie zeigt: mit wirksamen Massnahmen können Arten gerettet werden und die Natur kann sich erholen. Eine der dringendsten Massnamen laut Birdlife Schweiz ist

“die Sicherung der wichtigsten Flächen, die es für die Erhaltung der Biodiversität und der Vögel braucht. In der Schweiz ist es zentral, rasch eine funktionierende Ökologische Infrastruktur aufzubauen: ein landesweiter Verbund von wertvollen Flächen, auf welchen die Biodiversität wirksam geschützt und gefördert wird.“

Faunus leistet einen wichtigen Beitrag Im Kampf Gegen das Vogelsterben

Faunus pflegt die Landschaft durch extensive Beweidung statt Maschinen

Laut der Studie von Birdlife International ist die Ausdehnung und Intensivierung der Landwirtschaft die grösste Bedrohung für die Vögel der Welt. In Europa wurden die grössten Vogelverluste bei den Kulturlandarten beobachtet. Die zunehmende Mechanisierung der Landwirtschaft führt zu immensen Einbussen in den Vogelbeständen, sowohl durch direkte Verluste an adulten Vögeln, Kükken und Eiern, und indirekt, durch die Verminderung der Pflanzenvielfalt und Dezimierung der Insekten.

Die Schafe von Faunus beweiden Flächen wie zum Beispiel der Putiergraben, ein naturnah gestalteter schmaler Kanalstreifen zwischen Turtmann und Susten (VS). Extensive Beweidung statt Mulchen erhält wichtige Rückzugsflächen für Insekten und Kleintiere. Das kommt auch Vögeln zugute.

Der Wiedehopf profitiert von den beweideten Böschungen und Pisten entlang des Putiergrabens, wo er ein grosses Angebot an passender Nahrung findet. (Bild: Christian Keim)

Faunus erhält wertvolle Grünflächen

Weltweit wird viel Grünland zu Ackerland umgewandelt, um den enormen Bedarf an Futtermitteln für Nutztiere zu decken. So verlieren riesige Flächen an Wert für die Biodiversität.

Faunus setzt alte ProSpeciaRara Schaf- und Ziegenrassen ein, welche kein Kraftfutter benötigen und auch auf mageren Weiden gut zurechtkommen. So kann Faunus auch schwierige Standorte bewirtschaften und somit wertvolle Grünlandflächen erhalten.

An Standorten wo Vögel wie der Neuntöter gefördert werden sollen, trifft Faunus ergänzende Massnahmen, um zu verhindern, dass unsere Ziegen Dorngebüschgruppen wegfressen.

Der Neuntöter liebt unsere extensiv bewirtschafteten Wiesen und Weiden, wo zahlreiche Insekten zu finden sind. (Bild: Christian Keim)

Faunus arbeitet umwelt- und ressourcenschonend

Der Einsatz von Chemikalien in der Landwirtschaft ist eine weitere Ursache für das Vogelsterben.

Die Tiere, die für Faunus im Einsatz sind werden gemäss den Prinzipien und Vorgaben des Schweizer Biolandbaus gehalten. Ausserdem bekämpft Faunus invasive Neophyten. Unsere MitarbeiterInnen verrichten diese Arbeit von Hand. Wir setzen keine Chemikalien ein.

Das Schwarzkehlchen ist auf vielen Flächen, wo Faunus Neophyten bekämpft anzutreffen. Um seine Jungen aufzuziegen, muss es sehr viele Insekten jagen. (Bild: Christian Keim)

Mehr zum Thema:

  • BirdLife International (2022) State of the World’s Birds 2022: Insights and solutions for the biodiversity crisis. Cambridge, UK: BirdLife International

Titelbild: Graureiher im Kanal (Christian Keim)