Specie Rara

Beweidung der Walliser Felsensteppen

Die Felsensteppen am Südhang des Rhonetals zwischen Sitten/Sion und Brig sind einzigartige Lebensräume. Durch die Steilheit des Geländes und die geringe Humusschicht entstehen artenreiche, wertvolle Trockenwiesen und -weiden, die man so schweizweit fast nur im Wallis findet. Sie setzen sich aus einem Mosaik aus Pionierfluren, Steppen und Gebüsche zusammen, die an die extreme Trockenheit und Kontinentalität dieser Standorte angepasst sind.

Der Naturpark Pfyn-Finges schreibt dazu:

In der Walliser Felsensteppe leben verschiedene seltene Vogelarten (z.B. Ortolan), Reptilien (z.B. Smaragdeidechse) und Insekten (z.B. Eselsdisteldickkopffalter). Die Vegetation wird von speziellen Arten wie Steppengras und Perückenstrauch geprägt.

Die Walliser Felsensteppe gedeiht an den wärmsten und trockensten Stellen, auf steinigen Böden und sogar auf Fels. Sie setzt sich aus einer speziellen Flora und Fauna zusammen und erinnert an die grossen Steppengebiete des kontinentalen Asiens.

Die Capra Grigia, Nera Verzasca und Bündner Strahlenziegen von Faunus - ProSpecieRara-Rassen - beweideten bis vor ein paar Tagen die Felsensteppe oberhalb von Susten. Früher grassten dort regelmässig Ziegen und Schafe. Die Vegetationsdecke war damals viel lockerer. Als diese Nutzung aufgegeben wurde, verbrachten die Felsensteppen, was viele Arten gefährdete.

Heute schafft die zielgerichtete, extensive Beweidung, wie sie Faunus betreibt, die typischen Vegetationsstrukturen dieser Lebensräume und stellt die spezifischen Lebensbedingungen für gefährdeten Arten, wie dem weissgesäumten Würfelfalter und der gemeinen Schlupfsame wieder her.

Im April...

…im April, macht das Wetter, was es will.

Glücklicherweise kommen die widerstandsfähigen, traditonellen Ziegen- und Schafrassen von Faunus auch mit Schnee gut zurecht.

Die Schafe schaufeln den Schnee vom Altgras und verwerten die Rohfaser ohne Probleme. Dadurch schaffen sie reichere Vegetationsstrukturen, die im Sommer zum Beispiel seltenen Heuschrecken zugute kommen. Die Böcke knabbern derweil an den Föhren und Sträuchern und tragen so zur Eindämmung von Pioniergehölzen bei, welche sonst die wertvollen Steppenflächen reduzieren würden.

Ziegenböcke und Widder von Faunus weiden im Rottensand, im April 2022.

Bereits am Tag darauf genossen unsere Tiere wieder die warme Frühlingssonne.

Wollschweine im Einsatz für den Naturschutz

Wie bereits berichtet sind seit Juni zwei Wollschweine (eine ProSpecieRara Rasse) mit Faunus im Einsatz für den Naturschutz und die Landschaftspflege. In der Zwischenzeit haben wir Schwein(chen) gehabt: sieben Ferkel um genau zu sein!

 Wollschweine sind robuste und gutmütige Tiere. Sie sind äusserst geländegängig und werden besonders in feuchten Gebieten eingesetzt, die für Ziegen weniger geeignet sind. Sie tragen durch ihre Wühltätigkeit zur Schaffung von Pionierflächen bei und fördern konkurrenzschwache, regenerationsfreudige Pflanzen.