Trockenwiesen und -weiden Visperterminen

Trockenwiesen und -weiden (TWW) sind von landwirtschaftlicher Nutzung geprägte, sehr artenreiche Lebensräume, auf die über die Hälfte der in der Schweiz vorkommenden Tierarten und zwei Drittel der heimischen Pflanzenarten, darunter auch zahlreiche gefährdete Rote-Liste-Arten, angewiesen sind.

Durch zunehmende Nutzungsaufgabe dieser ertragsarmen Flächen sind seit 1900 laut Bundesamt für Umwelt rund 95% der TWW in der Schweiz verschwunden. Um die auf TWW angewiesene Artenvielfalt langfristig zu erhalten und zu fördern, hat der Bundesrat TWW von nationaler Bedeutung in einem Biotopinventar bezeichnet.

Darin enthalten sind auch TWW in Visperterminen. Diese wertvollen Trockenweiden wurden seit Jahren nicht mehr bewirtschaftet. Dichtes Altgras, Gebüsch und aufkommender Jungwald haben schützenswerte Pflanzen- und Tierarten verdrängt. Seit 2020 sind Schafe und Ziegen von FAUNUS im Einsatz, um diese ökologisch wertvollen Flächen wieder zu öffnen und nachhaltig zu beweiden. Dies begünstigt die Biodiversität und hat landschaftlichen und touristischen Wert.

Mehr zum Thema: Trockenwiesen und -weiden: Weidepflege mit Ziegen, Faktenblatt, Bundesamt für Umwelt, 2006.

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Rottensand

Der Rottensand ist eine Schwemmlandebene durch die der Rotten (die Rhône) früher bei Hochwasser floss. Diese wunderschöne Landschaft besteht aus einem Mosaik von Sandbänken, Federgrassteppen, Kiesaufschüttungen und lockerem Föhrenwald, und weist eine aussergewöhnliche Vielfalt an seltenen Arten vor. In der flachen Steppe kann man seltene Flechten, Pflanzen, Vögel, Heuschrecken, Wildbienen, usw. beobachten. Die bedrohten Arten haben eine Vorliebe für offene, trockenheisse Lebensräume. Unsere Ziegen helfen mit, die Verbuschung und Verwaldung auf diesen wertvollen Flächen zu bekämpfen.

Ein Projekt der Dienststelle für Nationalstrassenbau (DNSB).

Hochgelegene Leckerbissen

Hochgelegene Leckerbissen.

Wunderschöner Rottensand

Wunderschöner Rottensand.

 

Riedboden (Zeneggen)

In Riedboden auf der Gemeinde Zeneggen befinden sich wertvolle Trockenwiesen und -weiden (TWW) von nationaler Bedeutung. Ein Teil wird von den Ziegen und Schafen beweidet, um die Verbuschung zu bekämpfen und Altgras zu reduzieren. Flächen die zu steil sind für Beweidung wurden von Förstern ausgelichtet und durch Mitarbeiter von Faunus entbuscht. Heute bekommen die zahlreichen national prioritären Pflanzenarten mehr Licht, was deren Wachstum fördert.

Eine weitere wichtige Pflanze ist das Italienische Leinkraut. Ihm kommt eine besondere Bedeutung zu im Schutz des Leinkraut-Scheckenfalters, der weltweit ausschliesslich im Wallis vorkommt. Die Raupe des Schmetterlings ernährt sich praktisch nur vom Italienischen Leinkraut. Diese Pflanze ist an vielen Stellen im Oberwallis verschwunden, weil sie in den Rebbergen als “Unkraut” nicht geduldet wird und in aufgegebenen Rebbergen wegen deren Verbuschung nicht gedeihen kann. Die letzten Bestände des schönen Falters sind stark bedroht, weil die Raupen kaum noch Nahrung finden. So kommt der Leinkraut-Scheckenfalter fast nur noch in den Rebhängen am Eingang des Vispertals vor.

Faunus hat im Frühling 2021 im Riedboden Setzlinge des Italienischen Leinkrauts gepflanzt. Entbuschungsmassnahmen erhalten die Bedingungen für deren Wachsum und tragen so zur Förderung des Leinkraut-Scheckenfalters bei.

Ein Projekt von: DWNL.

Die Walliser Landschafe bei einem Test auf die Terrassen

Die Walliser Landschafe bei einem Test auf den Terrassen.

Kulturlandschaft Riedboden

Kulturlandschaft Riedboden.

 

Pfynwald

Der Pfynwald weist eine einzigartig vielfältige Fauna und Flora auf. Er bildet das Kernstück des Regionalen Naturparks Pfyn-Finges und steht seit 1997 offiziell unter Schutz. Der Pfynwald ist einer der grössten zusammenhängenden Föhrenwälder der Alpen. Er beheimatet Auen- und Amphibienlaichgebiete von nationaler Bedeutung.

Im Pfynwald beweiden unsere Tiere mehrere Flächen mit unterschiedlichen Zielen:

  • Entbuschung zur Förderung offener und gut strukturierter Waldflächen, wie sie etwa der Waldlaubsänger bevorzugt.

  • Bekämpfung der Robinie, einem raschwüchsigen invasiven Neophyt der Schwarzen Liste. Der Baum kann durch Ausleger und Wurzelausschläge grössere Flächen einnehmen und einheimische Sträucher und Bäume verdrängen.

Ein Projekt von: Burgerschaften Leuk, Salgesch, Siders und der DWNL.

Die Herde im Pfynwald bei der Bekämpfung der Robinie

Die Ziegenherde bei der Bekämpfung der Robinie im Pfynwald.

Die Ziegen verbissen sogar die Föhren

Die Ziegen tragen zur Offenhaltung der Hügel bei.

 

Turtmanntal

Nicht nur in der Ebene ist der Einwuchs der offenen Flächen ein Problem für die Biodiversität. In vielen Alpen werden weniger Tiere zur  Sömmerung gebracht und die einst offenen und wertvollen Waldweiden oder Alpweiden schliessen sich auch langsam. Wir helfen mit, gewisse Flächen in Turtmanntal offen zu halten. Unsere Ziegen fressen gerne, was die Kühe übrig lassen.

Ein Projekt von: FMG, Regionaler Naturpark Pfyn-Finges, Alpgenossenschaft Turtmanntal.

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Steppen Platten Leuk

Die Felsensteppen von Platten wurden in der Vergangenheit durch die Kleinviehherden der Dörfer extensiv beweidet. Ohne diese extensive Beweidung verfilzt das Gras und die Eichen wachsen ein. Dieser Prozess ist dank der Trockenheit und der Beschaffung der Böden langsam.

Die Ziegen und Schafe von Faunus reduzieren den Schatten der Eichen und Sträucher. Mehr Licht dringt auf den Boden und offene Bodenstellen werden geschaffen.

Ein Projekt von: Regionaler Naturpark Pfyn-Finges.

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Putiergraben

Der Putiergraben führt Wasser zwischen der Autobahn A9 und dem Bahngeleise von Turtmann bis Susten. Er wurde als Ersatzmassnahme für den Autobahnbau naturnah gestaltet. Jetzt wird die Fläche auch naturnah bewirtschaftet. Unsere Schafe weiden hier fast das ganze Jahr über. Wenn das Futterangebot entlang eines Streckenabschnitts nicht mehr ausreicht, werden die Schafe in die nächste Koppel getrieben. Diese Art der Bewirtschaftung - Schafe statt Mulcher - fördert die Artenvielfalt entlang des Gewässers. Reptilien, Amphibien, Vögel und Insekten profitieren von der sanften Pflege. Unsere Schafe finden mittlerweile sogar Geschmack an Schilf.

Ein Projekt der Dienststelle für Nationalstrassenbau (DNSB).

Unsere Schilfmäherexperten-Mannschaft

Unsere Schafe bei der Kanalpflege.

Eine Strecke des naturnahen und pro Abschnitt bewirtschafteten Kanals

Eine Strecke des naturnah beweideten Putiergrabens.